93
Im Durchschnitt nur 500 in hoch ist er platt wie eine Tafel und
erhebt sich wenig über die Umlande; aber tiefe Thäler mit schroffen
Abhängen geben ihm Gebirgscharakter (Fränkische Schweiz) und machen
ihn unwegsam (Grenze zwischen Bayern und Franken).
Der Gebirgszug liefert vorzügliche Schieferplatten (Solnhosen
bei Eichstädt). Auch Eisen kommt vor: Industrie von 'Amberg.
§. 44. Iii. Das Schwäbisch-fränkische Stufenland wird vom
Jurazug, dem Thüringer Wald, der Rhön, dem Spessart und den die
Rheinebene begleitenden Gebirgen begrenzt. — Trotz der geringen
Höhe bereitet die Bodenbildung dem Verkehr Schwierigkeiten, und da
auch der Boden wenig Ertrag liefert, so drängt sich die Bevölkerung in
den Flußthälern (Main, Neckar, Regnitz) zusammen.
Der Main, welcher den n. Teil des Stufenlandes durchfließt, entsteht
aus dem Roten und Weißen Main, welche beide auf dem Fichtelgebirge
entspringen. Nachdem er den Nordrand des Jura umflossen hat, nimmt
er von S. die Regnitz auf und geht in vielfach gewundenem Lauf
(Bildung eines Dreiecks und eines Vierecks), nach W. dem Rhein zu. An
der Mündung, wo die Mainstraße sich mit den von W. heranziehenden
(°Metz, 'Trier) vereinigt, das stark befestigte omainz.
Das vor den N.-Winden geschützte Thal trägt üppige Felder, herrliche
Obstgärten und Weinberge; dazu laufen mehrere wichtige Straßen durch
Nebenthäler von N. her ein: ^Würzburg, Aschaffenburg, 'Offenbach,
^Frankfurt.
Die Regnitz (vor Einfluß der Pegnitz ..Rednitz" genannt) fließt
in der Mulde, welche den W.-Abhang des Fränkischen Jura begleitet und
mündet unterhalb 'Bamberg in den Main. Ihr Thal war von besonderer
Wichtigkeit, als vor Erschließung des gebirgigen Teiles durch Eisenbahnen
hier die erste Straße ö. vom Rhein zur Donau (Orient) und über ^Augs-
bürg nach Italien zog. Daher die Blüte von * Nürnberg (' Fürth).
In dieser Senke führt auch der bereits von Karl d. Gr. geplante
Ludwigskanal von der Regnitz nach der Altmühl. Er hat bei den
heutigen Verkehrsmitteln nur lokale Bedeutung, obwohl er in weiterm
Sinne die Nordsee mit dem Mittelmeer verbindet.
Der Neckar entspringt zwischen Schwarzwald und Schwäbischem
Jura, welchen letztern er bis oberhalb 'Eßlingen begleitet, dann hält er
im ganzen n. Richtung und wendet sich erst wenige Meilen vor der
Mündung nach W-, um das Randgebirge der oberrheinischen Tiefebene zu
durchbrechen (schöne Lage von «Heidelberg) und bei °Mannheim-'Ludwigs-
Hafen in den Rhein zu münden.
In seinem Thal finden wir üppige Getreidefelder; die wohlhabenden,
reinlichen Dorfschaften sind in Obsthainen versteckt, und wohlgepflegte Wein-
berge ziehen die Höhen hinauf (die goldene Ader Württembergs). In einem
freundlichen Thalkessel liegen die Städte * Stuttgart und 'Kannstadt,
die immer mehr mit einander verwachsen. Weiter abwärts ' Heilbronn *).
*) Die Heilquelle ist jetzt versiegt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Rheinebene Main Main Weißen_Main Rhein Mainstraße Aschaffenburg Main Rhein Italien Nürnberg Nordsee Schwarzwald Rhein Stuttgart Heilbronn
95
Der Fuß des Schwarzwaldes, welcher der Ebene zugekehrt ist,
trägt herrliche Weinberge, Obstgärten und üppige Laubwaldungen,
weiter aufwärts folgen dichte, düstere Nadelwaldungen (daher der
Name), so daß er vom Rhein aus wie eine dunkle, bewaldete Berg-
maner erscheint.
Die Nutzung der Wälder, deren Holz bis Holland (^Rotterdam)
geflößt wird, und industrielle Thätigkeit (Schwarzwälder Uhren) nährt
die Bewohner der zahlreichen Dörfer, welche sich bis hoch oben hin-
aufziehen.
An die Heilquellen, die den Fuß des Gebirges begleiten, er-
innern schon die Namen Baden, Wildbad n. a.
b. Das Neckarbergland, n. der Pforzheimer Senke bis zum
Neckardurchbruch, ist nur von der Ebene aus als Gebirgslaud zu
erkennen.
c. Der Odenwald im N. des Neckar ist ebenso unbedeutend.
d. Der Spessart, jenseits des Main, bildet den Abschluß des
Gebirgszuges. Das Gebirge ist dicht bewaldet, die Bevölkerung sehr
ärmlich.
3) Das w. Randgebirge ist in der äußeren Bildung dem
ö. ähnlich.
a. Der Wasgenwald (Vogesen) zieht von der Bnrgnndischen
Pforte in n. Richtung und endet mit dem niedrigen Berglande n. des
Paffes von Zabern. — Im S. erhebt sich der Sulz er B elch eu
(1431 m) fast zur Höhe des Feldberges; der nahe liegende Elsässer
Belchen (1250 m) ist fast 200 m niedriger.
Die Übergänge sind bis zur Richtung von *Straßbnrg sehr
schwierig. Um so wichtiger ist der Paß von Zabern, welcher von
^Straßbnrg nach der Marnestraße führt (Eisenbahn, Marne-Rhein-
Kanal): bequemste Verbindung zwischen *Straßbnrg und Paris. —
Die (jetzt französischen) Städte Lnneville, --Nancy und Toul sind an
dieser Straße erwachsen.
N. dieser Senke ist der niedrigste Teil des Zuges, ein viel-
zerschnittenes Bergland voll lustiger, weinreicher Thäler mit Burgen
und Klosterruinen. — Dieser Teil ist leichter zu passireu: Vordringen
der Deutschen 1870 (Weißenburg, Wörth).
Der Wasgenwald ist wie der Schwarzwald mit dichten Wäldern
bedeckt, so daß nur Gipfel und Kämme sich aus der großartigen Wald-
fläche herausheben. Am Fuß Obsthaine, Weinberge :c. mit zahlreichen
Ortschaften.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Holland Baden Odenwald Main Marne-Rhein- Paris Weißenburg Schwarzwald
103
c. Jser- und Riesengebirge, ö. vom Thal der Lausitzer
Neiße, bilden die höchste Erhebung des Zuges. Sie sind vollständig
geschlossen und fast nur Fußpfade führen über ihren Rücken. Den
hohen Kamm überragt eine Reihe von Gipfeln, von denen die Schnee-
koppe (1600 m) der höchste ist; sie stellt zugleich den erhabensten
Punkt Deutschlands außerhalb der Alpen dar.
Die Kuppen des Gebirges sind nackt, die Hänge waldreich (Nadel-
holz). Wo keine Dörfer sind, findet man überall zerstreute Wohnungen
(Bauden). Sie sind zugleich die Hotels der Berge.
6. Das Waldenburger Gebirge ist durch das Boberthal
vom Riesengebirge geschieden. Es ist ein niedriges, mit Gipfeln be-
setztes Plateau, das die Hauptpforte von Schlesien nach Böhmen bildet
(Landshut 1760, Trautenan 1866).
Die reichen Steinkohlenlager von Waldenburg haben nicht nur
die schlesische Industrie gefördert, sondern sie versorgen auch die Ober-
Lausitz und das n. Flachland. Mineralquellen.
6. Der Glatzer Gebirgskessel ist ein viereckiges, etwa 350 m
hohes Plateau, das von bedeutend höhern Randgebirgen umgeben ist.
Das malerische Heuscheuergebirge mit den Sandsteinlabyrinthen
von Adersbach (versteinerte Baumstämme).
Die wichtigste Straße durch den Glatzer Gebirgskessel bildet das
Thal der Gl atz er Neiße: die Festungen Glatz und 'Neiße.
f. Die (eigentlichen) Sudeten zeigen noch einmal eine bedeu-
tendere Erhebung des Systems. Sie steigen im Altvater bis zu
1500 m an, im Großen Schneeberg, der den Glatzer Kessel im
S.-O. abschließt, über 1400 in.
g. Das bewaldete, dagegen mit bäum- und strauchlosen Gipfeln
besetzte Mährische Gesenke fällt allmählich zu der für den Ver-
kehr wichtigen Mährischen Pforte ab, welche die Sudeten von den
Karpaten scheidet. Sie stellt eine bequeme Verbindung zwischen
Schlesien und Mähren dar (alte Handelsstraße von der Ostsee nach
der Donau).
C. Das Norddeutsche Tiefland.
§. 49. N. von den beschriebenen Gebirgslandschaften breitet sich ein
weites Flachland aus, eine Fortsetzung des Osteuropäischen Tieflandes.
— An 3 Stellen greift es in die Gebirgsländer ein: Leipziger, West-
fälische und Rheinische (Kölner) Tieflandsbucht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
154
mangelhaften Gliederung. Das trapezförmig gestaltete Land
ist ohne tiefere Meereseinschnitte; die Ströme sind mit Ausnahme des
Guadalquivir [fi] als Plateauströme für den Verkehr nicht brauchbar
und Juselbildung findet sich außer deu Balearen und Pityusen
garnicht. — Auch die Beschaffenheit der Küste ist nicht besonders
günstig. Von den Pyrenäen bis über den Ebro hinaus ist Steilküste;
hier der beste Hafen Spaniens ^Barcelona. Weiter s. folgt der
Flußhafen ^Valencia, dann •Aliccmte (Hafen von Madrid), Carta-
gia (das alte Carthago nova), * Malaga (der zweitbeste Hafen
Spaniens) und • Gibraltar. — An der oceanischen Küste sind von
Bedeutung: «Cadiz [jg] (auf einem Jnselchen, das alte Gades), die
Flußhäfen * Lissabon und ^Oporto; an der N.-W-Ecke »Coruna und
»Ferrol und an der N.-Küste (allein) »Santander.
Bodenbildung und Bewässerung: Die Halbinsel ist gleichsam
gestützt von 2 gewaltigen Gebirgen: Im N. sind es die Pyrenäen,
welche die Grenze gegen Frankreich bilden, im S. das Andalnsische
Küstengebirge. An jedes lehnt sich nach dem Innern eine große Tief-
ebene: die von Aragonien im N., die andalnsische im S-, und zwischen
diesen wieder, dehnen sich, nach W. vorgedrängt, die castilischen Hoch-
ebenen aus, deren O.-Rand durch eine Reihe einzeln?r Gebirge
(Sierren) gebildet wird.
1) Die Pyrenäen ziehen gleich einer Mauer vom Mittelmeer
bis zum Meerbusen von Biscaya. — Im Mittlern Teil sind sie am
höchsten und unzugänglichsten. Hier erhebt sich als eiu (12 km langer)
schneebedeckter, furchtbar zerklüfteter Gebirgsstock die Maladetta
(d. i. die „verfluchte", weil sie ohne Alpenweiden ist), auf welcher der
Pic d'auethou bis über 3400 m steigt. Weiter w. ragt der
Mout Perdu bis 3400 m empor. In diesem centralen Teil führen
nur Fußpfade über das Gebirge; der bekannteste ist die Rolands-
bresche. Bequemer sind die Pässe an den beiden Enden, die viel
niedriger sind. Im W. hat der Paß von Roncesvalles historisches
Interesse; gegenwärtig hat er seine Bedeutung an die w. Pyrenäen-
bahn abgeben müssen, welche am Meere von Spanien (die Festungen
»San Sebastian und »Pamplona) nach Frankreich (Festung «Bayonne)
führt. — Auch an der O -Küste führt eine Bahnlinie nach Frankreich:
die Festungen Figueras [ge], Geroua (spau.) und ' Perpignan (frz.).
Zum Anbau ist in den Pyrenäen wenig Land geeignet und
zwischen den einzelnen Badeorten (Schwefelbäder) stößt man oft
Stunden lang auf keine menschliche Ansiedelung.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Gibraltar Biscaya Roncesvalles Sebastian Figueras
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Madrid Malaga Spaniens Lissabon Frankreich Aragonien Spanien Frankreich Frankreich Geroua Perpignan
193
weiter s. zwischen dem Sogne- und Hardanger-Fjord liegt das Har-
danger-Fjeld.
Die wichtigste Erhebung im n. Teil bezeichnet eine Gruppe von
Gipfeln in der Nähe des West-Fjords, in welcher der bekannteste, die
Snlitelma, nahezu 1900 m erreicht.1)
Das hohe Gebirge nötigt die feuchten W.-Winde zu reichem
Niederschlag: zahlreiche Seen und Flüsse. Von den Flüssen hat der
Glommen und die Klar-Elf mit der Fortsetzung in der Göta-Elf
s. Lauf, die übrigen von der Dal-Elf bis zur Torna-Elf, sämtlich
s.-ö. Lauf (Absall des Gebirges). Die Terrassenform des Gebirgs-
abfalls bedingt des weiteren die Bildung von langgestreckten
(fischreichen) Seen auf den einzelnen Stufen, Wasserfällen und Strom-
schnellen, so daß von der Angermann-Elf (einige Meilen weit
schiffbar) abgesehen, nur durch zahlreiche Kanäle, welche diese Stellen
umgehen, die Schiffahrt zu ermöglichen ist. Vorzüglich sind dagegen
die Flüsse zum Holztransport, sowie ihre Wasserkraft zum Treiben
von Mühlen und Maschinen in den Bergwerken.
Höhere Wasserfälle als am O.-Abfall des Gebirges bilden
die Gewässer im W. des Hochplateaus, wo sie von himmelhohen
Felsen zu den Fjorden herabstürzen; sie sind, wenn nicht zu den
gewaltigsten, doch zu den höchsten der Erde zu zählen. ^) Der
Vöringsoß am O.-Ende des Hardanger Fjords mißt nahe an 300in.
Schönheiten des Gebirges (Nordlandsfahrten Wilhelms Ii.).
Der s.-ö. Zipfel Skandinaviens, der nur niedrige, wellenför-
mige Erhebungen zeigt, war einst eine Insel, und vier größere nebst
einer Anzahl kleinerer Seen bezeichnen noch die Stelle, wo früher der
Meeresarm vom Finnischen Busen nach dem Skager Rak hinüber-
flutete. Verbindung durch säkulare Hebungen.
Die beiden n. Seen, der Hjelmar- und der Mälar-See, sind
vermittelst eines Schleusenkanals (was ist das?) verbunden. Eine
Landbrücke trennt sie von dem südlicher gelegenen W e n e r - (— Olden-
burg 2) und Wetter-See. Der Abfluß des Weuer-Sees, die Göta-
Elf, bildet eine Reihe von Wasserfällen (Trollhättafälle): Troll-
hättakanal (Verbindung zwischen * Göteborg und Norköping). An
') Höher noch steigen Sarjektjahko und der Kebnekaisse, dessen Höhe auf
2135 m angegeben wird.
2) Von der Ungeheuern Menge der Wasserfälle bekommt man eine Vor-
stellung, wenn man liest, daß bei Fladmark auf der Strecke von V2 Meile 73 höhere
Wasserfälle herabstürzen. — 8) Er ist der drittgrößte See Europas, die größten sind
Ladoga- und Onega-See.
Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 13
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms Bernecker
Extrahierte Ortsnamen: Sogne- West-Fjords Nordlandsfahrten_Wilhelms Skandinaviens Mälar-See Wetter-See Göteborg Europas
207
а. Das Plateau von Langres, ohne hervortretenden Kamm,
indessen strategisch wichtig, weil dem n.-w. Abhang neben der Maas
die Seine mit ihren Nebenflüssen Anbe und Marne entquellen, in
deren Thälern die Straßen nach Paris ziehen (Festung Langres an
der Marne).
d. Das Gebirgsland des Cüte d'or ist an beiden Enden durch
tiefe Einsenknngen begrenzt: Der Burgundische Kanal von der Saöne
zu einem Nebenfluß der Seine (Festung °Dijon) und der Kanal du
Centre von 'Chalon-sur-Saüne nach der Loire. Den Namen der
„Goldhügel" haben dem Zuge die Rebenhügel an den Abhängen
gegeben, die eine der trefflichsten Weinsorten Europas liefern. Das
Innere birgt Steinkohlen und Eisen: Reiche Industrie am Kanal du
Centre.
c. Die Gebirge von Charollais und Lyounais sind Ketten
mit sanft gerundeten Gipfeln, bis oben hin bebaut und bewohnt, an
den Abhängen mit Weiden und Reben bedeckt. — Schätze von Kohlen
und Eisen: die Fabrikstadt *St. Etienne, welche der französischen
Armee den Hauptbedarf an Waffen liefert; Industrie * Lyons.
б. Die Cevennen beginnen s. von *St. Etienne und enden am
Kanal du Midi; im untern Teil sind die Abhänge fruchtbar, weiter
aufwärts machen sie unfruchtbaren Heiden Platz und über diesen
erheben sich die dürren Gipfel mit ihren erloschenen Kratern und tief
zerrissenen Seiten. Große Steinkohlenlager bei 'Alais.
Der höchste Punkt der Cevennen und zugleich des gauzeu Zuges
ist der Mt. Mäzene [mefeng] mit 1750 m. An diesem entspringt
die Loire, die den Gebirgszug auf der W.- Seite begleitet, und
weiter s. auf den Cevennen der ebenfalls nach N. eilende Allier,
der sich schließlich mit der Loire vereinigt. Diese beiden Flüsse,
zwischen denen das Forez-Gebirge mit seinen herrlichen Thälern
und malerischen Landschaften liegt, trennen den Gebirgszug von dem
im W. gelegenen Bergland der Auvergne. Dieses ist zum
größten Teil mit dürftiger Vegetation bedeckt; zahlreiche erloschene
Vulkane (Heilquellen), wilde Schluchten und Bergströme schaffen indessen
ein großartiges Landschaftsbild. Die Vulkankegel schließen sich zu
zwei Hauptgruppen zusammen. Mittelpunkt der u. ist der Puy de
Dome, gegen 1500 m (1465) hoch; s. der Mt. Dore (mit 1900 m
die höchste Erhebung Frankreichs).
Noch weiter nach S. liegt der majestätische Cantal, 1850 m
hoch. Ausläufer der Auvergne ziehen als niedrige Höhenzüge nach
N.-W. (Wasserscheide zwischen Loire und Garonne).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
37
Von den Flüssen sind zu nennen: Ob (Barnaul [a=ul], 'Tomsk
in der Nähe) mit Jrtisch ('Omsk und -Tobolsk), Jenissei (Jenisseisk)
mit der den Baikalsee (= Pommern) entwässernden Angara
(-Jrkutsk) und die Lena (Jakutsk). — Sie sammeln ihre Gewässer
am N.-Abhang von Hochasien und schwellen zu Riesenströmen an,
die an der Mündung Meerbusen gleichen. „Fischernten."
b. Tnran umfaßt den s. Teil der n.-w. Tiefebene, vom West-
Abhang Hochasiens bis zum Kaspischen Meer. — Dieses Gebiet ist
ein früherer Meeresboden, auf dem die polaren Winde noch wie ge-
waltige Pumpwerke thätig sind, die Feuchtigkeit aufzusaugen. Ver-
Minderung der Teiche und Seen. Die Vegetation ist demnach auch
höchst ärmlich. Weite Steppengebiete ohne Baum und Strauch (No-
maden, Jäger). Wüsteneien. Sand- und Schneestürme.
Größere Kulturstreckeu (südeuropäische Feldfrüchte) schaffen die
Flüsse, von denen viele vollständig in Bewässerungskanäle zerteilt sind
(Oase Merw). Am bedeutendsten sind sie im Gebiet der Flüsse Amu
und Syr, die, aus dem W.-Rand Hochasiens entspringend, in den
Aralsee sich ergießen: Chiwa, ° Buchara, °Khokan, ^Taschkent.
c. Die Ebenen w. vom Kaspisee durchzieht der Kaukasus
vom Kaspischen bis zum Schwarzen Meer wie eine gigantische Gebirgs-
mauer mit einer Reihe von zackigen Gipfeln, Pyramiden und Hörnern.
Die höchsten Erhebungen im Kasbek (5000 in) und Elbrus (5650 m).
Der Paß von Wladikawkas, die Fahrstraße von *Tfflis
(Transkankasien) nach Wladikawkas (Festung in Ciskankasien) führt am
Fuße des Kasbek über den höchsten, aber zugleich schmälsten Teil des
Gebirges. — An der Küste des Kaspischen Meeres geht der Paß von
Derbent bei *Bakn vorbei.
Iv. Die Gebiete im S. und O. des Gebirgslandes
umfas seu:
§. 16. a. Das Tiefland von Mesopotamien erstreckt sich in
der Richtung des Persischen Golfs zwischen Arabien und Iran bis
nach Syrien und Armenien.
Es ist durchflössen von den Zwillingsströmen Euphrat und
Tigris (ihre Quellen in Armenien s. o.), die, einst gesondert in das
Meer gehend, jetzt im Schat e l Ar ab sich vereinigt haben. Ihr
Lauf bildet 2 Ellipsen, die n.-w., das Land der alten Assyrer (Hptst.
Ninive, deren Ruinen in der Nähe des heutigen °Mosttl am Tigris
liegen, wo die Thalfahrt beginnt), ist eine dürre Ebene (Regenarmut des
Tieflandes), die s.-ö., das alte Babylonien, lohnt den Anbau reichlich.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
39
schlämm ab) unbrauchbar geworden sind, bilden Tripoli und "Beirut
die Haupthäfen. Von "Beirut führt eine Poststraße über den Libanon
nach ^Damaskus (Ausgaugspuukt mehrerer Karawanenstraßen n. O.).
Palästina umfaßt s. vom Libanon die fruchtbaren Höhen Ga-
liläas, Samarias und Jndäas (Kalkgestein: Höhlen), das Land,
„worinnen Milch und Honig floß" (Viehzucht und Ackerbau). Jetzt
sind nach Abholzung der Wälder die Quellen versiegt, das Land zeigt
unfruchtbare Felder und eine spärliche Bevölkerung. 'Jerusalem (früher
1 Mill.) hat jetzt nur 45 T. E. — Die Wüsten, welche sich im S.
anschließen, füllen die Halbinsel Sinai, die den Granitfelsen Sinai,
den Berg des Gesetzes, trägt. Im O. finden wir eine Senke, in
welcher der Jordan (noch kleiner als der Orontes) sein Bett hat.
Auf dem Hermon entspringend, durchfließt er den schilfreichen Merom-
see, sowie den fischreichen See Genezareth (fast 200 m unter dem
Meeresspiegel) und mündet in das Tote Meer, das mit 400 m u. d.m.
die tiefste Depression der Erde bildet. Das Becken hat keinen Abfluß,
da das Wadi el Araba sofort ansteigt, um sich über den Meeres-
spiegel zu erheben: Anhäufung von Salzmassen (A. G. 52).
c. Arabien lehnt sich als viereckige Plateaumasse mit der n.-ö.
Seite an die Tiefebene von Mesopotamien, den Persischen Golf und
den Busen von Oman (Ormusstraße). Im S.-W. das Rote Meer,
im S.-O. der Golf von Aden und das Arabische Meer. Das „Thor
der Thränen" (Bab el Mandeb) verbindet das Rote Meer mit dem
Golf von Aden (Bedeutung des Jnselchen Perim).
Als Fortsetzung des großen Wüstengürtels (Hanhai und Iran)
bildet Arabien den Uebergang zur Sahara. 1/3 Sandwüste, weite
Strecken Steppenland (die nomadisierenden Beduinen); nur wo der
spärliche Niederschlag sich in den Thalern sammelt oder künstliche Be-
Wässerung stattfindet, sind fruchtbare Gefilde, die dann allerdings
viermal im Jahre reichlich lohnende Ernten bringen. Bedeutung der Brun-
nen, deretwegen sich die Beduinen zuweilen Geschlechter hindurch bekriegen.
Die Küstenlandschaften haben reichern Niederschlag und sind des-
wegen fruchtbarer; an der W.-Küste das Glückliche Arabien, el Jemen,
mit dem Hafen Hodeida [et)]. Hier finden wir den Balsam- und Weih-
rauchbaum, und von dem Hafen Mokka (jetzt verfallen) wurde die
berühmte Kaffeebohne ausgeführt. In der Nähe der Küste liegen
deshalb auch die wichtigern Orte: ° Mekka, 'Medina und Sana im
W., 'Maskat an der N.-O.-Küste, wo die Berge von Oman reichern
Niederschlag bedingen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Samarias Mesopotamien Oman Hodeida Mekka Oman
41
vor. — Das w. Randgebirge sind die Weftghats (im Mittel 1500 m);
sie lassen nur eine schmale, aber sehr fruchtbare Ebene, Malabar,
an der Küste, während der niedrigere O.-Rand, die Ostghats, weiter
zurücktritt und die breitere, gleichfalls sehr fruchtbare Ebene von
Koromandel frei läßt.
Das Plateau selbst ist eine wellige Fläche (600—1000 m), auf
welcher gerundete Hügel, mit prächtigen Waldungen bedeckte Tafelberge,
die steil in Terrassen aufsteigen, sowie die Thäler der Plateauströme
sich durch Schönheit auszeichnen. Auch die Fruchtbarkeit ist groß,
soweit genügender Regen fällt (Baumwollenkultur). Gold und Diaman-
ten kommen in Menge vor.
Die Ströme des Plateaus übertreffen die deutschen an Größe,
haben jedoch nur geringe Bedeutung sowohl für den Verkehr (Abfall
zur Ebene) als auch für die künstliche Bewässerung. Wichtiger ist das
Eisenbahnnetz, das die größeru Hafenplätze (Kalkutta, * Madras,
Bombay [e]) mit dem Binnenlande in Verbindung fetzt.
Die S.-Spitze der Halbinsel ist mit einem selbständigen Gebirgs-
system ausgefüllt und im S.-O. lagert sich die herrliche und reiche
Insel Ceylon vor, von welcher die Felsen- und Korallenriffe der
Adamsbrücke zum Festlande führen.
Die Malediven und Laccadiven, Inselgruppen vulkanischer
Natur, sind von geringer Bedeutung.
f. Hinter-Jndien ist durch hohe, jedoch nirgends Schneeberge
tragende Ketten gebildet, die von Hochasien aus in s. Richtung hin-
ziehen und im mittleren Teil sich zu großen, mit hohem Grase be-
wachsenen Plateauländern ausdehnen.
In den Mulden zwischen den Ketten fließen Jrawadi, Saluen,
Menam und Mekong; von diesen haben Saluen und Mekong
ihre Quellen noch in Tibet. — Die Ströme überschwemmen beim
tropischen Regen unter großen Verheerungen ihre Thalebenen (unge-
snndes Klima) und machen sie sehr fruchtbar. Reisfelder in den
Deltaebenen: *Rangutt, ^Bangkok, °Saigon.
Schiffbar istnnr der Jrawadi bis Bhamo. Lage von *Mandale[e].
— Am Mekong bemühen sich die Franzosen, die Hindernisse zu be-
fettigen (Ausdehnung der Schiffahrt bis Siam).
Die Kette ö. vom Salueu bildet im S. die lange, schmale Halb-
insel Malakka, die den Verkehr nach O. zu Umwegen nötigt.
Bedeutung der Straße von Malakka: * Singapur. — Ein Kanal durch
die Halbinsel würde Hongkong dem Hafen von Kalkutta 100 Stunden
näher rücken.
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Extrahierte Personennamen: Malakka Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Kalkutta Madras Bombay Ceylon Hinter-Jndien Tibet Singapur Kalkutta
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enge Felsschlucht erzeugt werden, sind über 7x/2 km weit sichtbar —
und die Lup ata enge, wo der Strom auf l/s der frühern Breite
eingezwängt wird, an den Gebirgscharakter seines Gebietes.
Ii. Das Kongobecken füllt den N.-W. des s. großen Dreiecks
aus. Es ist im ganzen wenig bekannt, scheint aber niedriger zu sein
als die s. und n.-ö. Hochebene.
Der Lauf des Kongo ist in den letzten Jahrzehnten (Stanley)
festgestellt. Aus dem Bangwsolo-See tretend schlägt er n. Richtung
ein, mehrere Seen durchströmend, von andern, wie dem mächtigen
Tanganjika-See reichlich gespeist.
N. vom Äquator wendet er sich in flachem Bogen nach S.-W.
und nimmt von S. eine Reihe gewaltiger Nebenflüsse auf, die erst
teilweise bekannt sind. Die Bodengestaltuug scheiut ihren Lauf in
vorwiegend u.-w. Richtung zu bedingen.
Der Boden ist, soweit man das Land kennt, fruchtbar und lohnt
den Anbau der tropischen Gewächse in reichem Maße. Die Berge
enthalten eine Fülle wertvoller Mineralien.
Iii. Das nordöstliche Hochland wird durch Gebirgsketten,
welche die Wasserscheide zwischen Kongo und Nil bilden, vom Kongo-
gebiet getrennt. Der w. Teil ist näher erforscht (Speke und Grant),
weil man unablässig nach den Quellen des Nil suchte. Wir kennen
jetzt als südlichstes Becken, aus dem dieser Strom seine Wasser erhält,
den Ukerewe-See (— Bayern). Weiter n. durchfließt er die n.-w.
Ecke des Mwntan-See (= 1/2 des Ukerewe-Sees), um dann langsam
und träge, Grasbarren führend und Inseln bildend nach N. zu fließen;
erst nach Aufnahme des Sobat eilt er in stärkerm Gefälle dem
nnbischen Plateau zu. — In gewundenem Laufe (Abkürzung der
Biegungen durch Karawanenstraßen) durchströmt er dasselbe in tief aus-
gegrabenem Flußbett und ergießt sich, nachdem er auch das ägyptische
Felsplateau durchmessen, in einem Delta ins Mittelmeer.
Die Seen im obern Gebiet sind eingelagert in weite Plateau-
masseu mit aufgesetzten Gebirgen und isolierten Kegeln. Auf der
Abfallskante derselben strecken der Kenia und Kilima-Ndscharo
die schneebedeckten Häupter über 6000 m empor, so daß sie die höchsten
der bekannten Gipfel Afrikas darstellen.
Im N.-W. breiten sich weite Ebenen aus: Geringes Gefälle
des Gazellenflusses, der eine große Zahl von W. heranströmender
Flüsse in sich vereinigt.
Der n.-ö. Teil des Gebietes ist noch wenig erforscht.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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